Über uns
Bei Rückenwind sammeln und reparieren wir Fahrräder für Geflüchtete. Wir betreiben eine Fahrradlernwerkstatt in der freiwillige Helfer*innen das Fahrradschrauben voneinander lernen können.
Unsere Freiwilligen kommen aus der ganzen Welt mit unterschiedlichen Erfahrungen und Fähigkeiten. Gemeinsam machen wir uns stark für eine offene Gesellschaft, das Recht auf Reparatur und eine nachhaltige, kostengünstige Mobiliät. Außerdem organisieren wir Community-Events, Fahrrad-Workshops, Fahrradtouren in und um Berlin und vieles mehr. Melde dich gerne bei uns, wenn du Interesse hast uns dabei zu unterstützen.
Geschichte des Vereins
2015 entstand in einer Moabiter Wohngemeinschaft, unter sieben Freund*innen die Idee Fahrräder für Geflüchtete zu reparieren.
Hintergrund war die kurzzeitige Öffnung der Bundesrepublik für geflüchtete Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Kriegs- und Krisengebieten und der erhöhte Bedarf an Fahrradspenden für diese Menschen in Berlin.
Anfänglich sollte ausschließlich an Aktionstagen gemeinsam Fahrräder geschraubt und ausgegeben werden. Jedoch wuchs die Idee schnell weiter, neue Kooperationen kamen zu Stande und feste Räumlichkeiten wurden gesucht und gefunden, so dass Rückenwind schon im August 2015 offiziell ein gemeinnütziger Verein wurde und eine eigene Werkstatt im ebenfalls neu gegründeten Projekthaus "Refugio" der Berliner Stadtmission bezog.
Seitdem werden hier Spendenfahrräder von Ehrenamtlichen aus der ganzen Welt gesammelt, repariert und weitervermittelt.
Seit 2016 Jahr bieten wir darüberhinaus, im Rahmen des SAWA Programms, einen Bundesfreiwilligendienst für einen Menschen mit Fluchterfahrung in unserer Werkstatt an. Hier können Deutschkenntnisse und handwerkliche Fähigkeiten geübt und ausgebaut und neue Freundschaften geschlossen werden, um danach eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen.
Unsere "Bufdis" sind dabei wichtiger Teil unseres Teams, da sie kontantes Engagement für mindestens ein Jahr bei uns leisten.
Der Fokus unserer Arbeit liegt heute wie damals auf der Schaffung eines offenen Ortes um sich auszutauschen, gemeinsamen zu lernen und die Begeisterung für das Fahrradfahren und -schrauben zu teilen, um so Menschen, die in Not fliehen mussten, hier in Berlin mobil zu machen.
Herzstück unser Arbeit ist dabei die Werkstatt, aber der Puls ist das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen, denn der Verein und die Werkstatt werden nachwievor hauptsächlich von Ehrenamtlichen organisiert und betrieben.
Über die Jahre sind wir dabei zu einer Gemeinschaft von über 100 ehrenamtlichen Fahrrad(schrauber)*innen aus über 20 Nationen angewachsen.
Ihr Engagement wäre nicht möglich ohne all die Menschen, die uns ihre alten Fahrräder zur Verfügung stellen, und den Verein mit Geldspenden oder Fördermitgliedschaften unterstützen.
Mit unserer Arbeit verfolgen wir
drei übergeordnete Ziele:
Mobilität
Mobilität soll für alle Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Gerade Menschen die nach Berlin flüchten mussten, sind darauf angewiesen sich unabhängig, schnell und kostengünstig durch die Stadt zu bewegen. Das Fahrrad ist dabei das ideale Fortbewegungsmittel um ihre neue Umgebung im wahrsten Sinne aus eigener Kraft zu erfahren. Dabei nehmen sie von Anfang an Teil am Stadtleben und machen sich vertraut mit ihrer neuen Umgebung.
Integration
Einfach Fahrräder an Geflüchtete verteilen reicht uns nicht. Menschen aus der ganzen Welt und jeden Alters können sich bei uns in der Vereinsarbeit und in unserer Fahrradwerkstatt engagieren. Mechanikerwissen oder Deutschkenntnisse sind nicht erforderlich, bei uns ist jeder willkommen. Ob beim Fahrradschrauben oder anderen Vereinsaktivitäten hier entstehen neue Bekanntschaften. Wir lernen gemeinsam von- und miteinander, bauen Vorurteile ab und schaffen so einen Community rund ums Rad.
Nachhaltigkeit
Wir leisten unseren Beitrag für einen nachhaltige Kreislaufwirtschaft indem wir Fahrräder und Fahrradteile, die nicht mehr gebraucht werden oder ungenutzt in Berlin herumstehen, sammeln. Soweit möglich reparieren unsere Ehrenamtlichen jedes Spendenfahrrad, das uns erreicht. Sollte dies nicht mehr möglich sein, dient es uns als Ersatzteilspender und wir bringen den Rest auf den Recyclinghof. Darüberhinaus ist jedes ausgegebene Rad ein Rad mehr hin zu einer nachhaltigen Verkehrwende in unserer Stadt.
Events
Ob gemütlich zum Wannsee oder sportlich beim Radrennen oder AlleyCat.
Mit dem Fahrrad fahren macht Spaß und bringt Menschen mit und ohne Fluchterfahrung zusammen. Wir organisieren regelmäßig Ausfahrten um Berlin und das brandenburger Umland zu erkunden
Fahrradtouren
Bei unseren Aktionstagen im Sommer, auf Solipartys oder Kiezfesten bringen wir unsere Vereinsarbeit raus aus der Werkstatt und rein in die Stadt, in die Nachbarschaft und ins Nachtleben.
Hier treffen sich Menschen aus den verschiedensten sozio-kulturellen Hintergründen und machen eine offene und tolerante Zivilgesellschaft sichtbar.