Berliner Landessieger: Deutscher Nachbarschaftspreis!

Wir freuen uns riesig, dass wir die Expertenjury der Nebenan-Stiftung mit unserer Arbeit überzeugen konnten und so neben einem Preisgeld von 2000 Euro eine Plattform erhalten, um zu zeigen, dass die Willkommenskultur die im Jahr 2015 die deutsche Zivilgesellschaft geprägt und uns beflügelt hat, weiterhin besteht und uns in unserem Vereinsalltag seit 10 Jahren antreibt. 

Neben Berichten des rbb, dem Tagesspiegel und der Sueddeutschen Zeitung, konnten wir unsere Vereinsarbeit bei der Preisübergabe in der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt vorstellen. Die Übergabe erfolgte durch den derzeitgen Staatssekretär Oliver Friederici, sowie Vertreter:innen der nebenan.de-Stiftung und der Deutschen Postcode Lotterie. 

Unser Rede an den Staatsekretär wurde von Randa aus dem Projekt Social Ride und von Anna, einer unserer Ehrenamtlichen im Verein, vorgetragen. Die wir an dieser Stelle gerne mit euch teilen möchten:

Wir bedanken uns für diesen Preis und die Anerkennung, und möchten an dieser Stelle erinnern: 
Rückenwind in Neukölln ist nur eine von vielen Initiativen, die für eine offene und solidarische Zivilgesellschaft stehen. Seit mittlerweile zehn Jahren engagieren wir uns trotz der zunehmenden Verrohung im öffentlichen Diskurs in den Bereichen Migration und Verkehr.

Immer wieder stellt sich in politischen Debatten die Frage, was für eine Gesellschaft wollen wir eigentlich sein? Ich möchte an dieser Stelle an die Worte von Willy Brandt erinnern, der im Deutschen Bundestag sagte:

„Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein und werden, im Innern und nach außen.“
Das war das Ziel, welches Willy Brandt sich und den Menschen im Land in seiner ersten Regierungserklärung 1969  im Deutschen Bundestag auferlegt hat. 

Heute, fast genau 56 Jahre später, haben sich die historischen Umstände verändert, aber die Zeiten sind nicht weniger herausfordernd. Der richtige Moment, um sich zu vergegenwärtigen, wie wir, jeder von uns, Veränderung in der Gesellschaft einbringen kann. 

Gute Nachbar:innen sein und werden. Für mich bedeutet das, Brücken zu bauen - hinweg über Sprachen, über Herkunft, über Ungewissheiten. Das zeigen und leben wir in unserem Verein. Wir merken, oft gibt es mehr, das uns verbindet, als das uns trennt.  Was wir heute feiern, ist auch mehr als ein Preis: Wir feiern Gemeinschaft, Solidarität und die Kraft, Wege freizumachen. Für Geflüchtete Menschen sind Mobilität und Teilhabe eine echte Verbesserung der Lebensqualität. Mit einem reparierten Rad bekommen Menschen Zugang — zu Arbeit, zu Freundschaften, zu einem Neuanfang in Deutschland.

Deshalb geht ein großer Dank an all jene, die mitwirken: unsere Ehrenamtlichen, die sich nicht nur in der Werkstatt, sondern auch in Projekten und Veranstaltungen engagieren. Unser Vorstand, der große Verantwortung trägt, den Zusammenhalt, und die Finanzierung des Vereins gewährleisten. Unseren derzeit drei Angestellten bei Rückenwind, die das Fundraising und die Kontinuität neuer Projekte sicherstellen. Und ein Danke an alle unsere Nachbar:innen, die Fahrräder spenden und uns helfen.

Vielleicht kann das Reparieren auch als Symbol verstanden werden, eine Haltung des nicht Aufgebens. Auch wenn die Schraube klemmt, die Kette völlig verrostet ist, die Gangschaltung nicht arbeitet: Menschen bei Rückenwind versuchen mit Geduld und gegenseitiger Unterstützung es wieder zum Laufen zu bekommen.

Unsere Haltung wirkt über Einzelprojekte hinaus, und wir machen das Bild der „guten Nachbar:innen“ sichtbar. Sei es in der Lenaustr., auf Kiezfesten, am Hangar am Tempelhofer Feld oder wenn wir auf Festivals Workshops geben. 

Dort wo wir sind, erleben wir mit unserer Vereinsarbeit großen Rückhalt. Und ich glaube, gerade in diesen politisch unruhigen Zeiten ist es wichtig, den Menschen im Alltag  die Möglichkeit zu geben, sich zu engagieren, Gemeinschaft und Solidarität zu erleben. 

Daher unser Appell an die Politik, der Zivilgesellschaft auch in Zukunft den Rücken zu stärken. Vereine wie Rückenwind sind der Ort, an dem unsere Gesellschaft zusammenkommt. Diese sozialen und kulturellen Bereiche müssen gefördert und erhalten bleiben. Jeder Euro wirkt sich direkt auf die Menschen aus und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hier werden Brücken gebaut, die uns mit unseren Nachbar:innen verbinden.

Wir bedanken uns sehr für die Vergabe des Nachbarschaftspreises an Rückenwind, der uns ermutigt weiterzumachen.

Rückenwind

Bei Rückenwind reparieren Berliner*innen und Geflüchtete gemeinsam Fahrräder. Erfahre mehr.

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Rückenwind e. V.
Lenaustraße 3
12047 Berlin (Neukölln)

info@rueckenwind.berlin
+49 30 64 44 80 44

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